„Griechisch-deutsche Blicke auf Literatur und Kunst“

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Die Griechische Kulturstiftung Berlin lädt Sie und Ihre Freundinnen und Freunde ein zum
Gespräch von
Aristide Antonas und Christos Asteriou
„Griechisch-deutsche Blicke auf Literatur und Kunst“ 
Montag, 8. April 2019, 19.30 Uhr
im Kaminzimmer des Literaturhauses Berlin (Fasanenstraße 23, 10719 Berlin)
in griechischer Sprache mit konsekutiver Übersetzung

Eintritt frei

Siebzehn Jahre sind vergangen, seitdem Griechenland Ehrengast der Frankfurter Buchmesse war,  doch sein Bild wird immer noch von den gleichen, alten Klischees verzerrt. Aus der Flut der mehr als vierzig übersetzten Bücher blieb lediglich sehr wenig zurück. Auch während der Krise schaffte die griechische Literatur den Durchbruch nicht: Die Deutschen informierten sich über den Stand der Dinge ausschließlich über die Presse und die Verlage zeigten kein Interesse an dem, was die Literaten zu sagen hatten.
Wie fast jede „kleine“ Literatur kann auch die griechische ihrem  Schicksal nicht entgehen: Das internationale Lesepublikum schenkt nur denjenigen Büchern sein Interesse, die genau das bestätigen, was es über Griechenland schon lange weiß. 
In einer wunderbaren Rede mit dem Titel „The danger of a single story“ sprach vor Jahren die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie über Leser größerer Sprachräume und über die Macht, die sie auf „kleine“ Literaturen ausüben. Auf diese eine „story“ beharrend, die sie in beliebigen Variationen mehrmals gelesen haben, zeigen sie sich unwillig, sie zu revidieren, zu ändern, in Frage zu stellen. Was können also „kleine“ Literaturen  in Zeiten zunehmender Nationalismen noch leisten? Und wie lässt sich der Fluch der „single  story“ überwinden?
Christos Asteriou

Aristide Antonas ist Architekt, Künstler, Philosoph und Schriftsteller. Er promovierte in Philosophie an der Universität Paris X (Nanterre). Daneben war Antonas als Künstler und Kurator auf zahlreichen Ausstellungen und Biennalen (u.a. Barcelona, São Paulo, Thessaloniki, Venedig) vertreten. Zuletzt war er auch als Künstler mit seiner Rauminstallation »Empty University« an der documenta14 in Athen und Kassel beteiligt.

Christos Asteriou, geboren 1971 in Athen, ist Autor und Übersetzer, unter anderem von Christa Wolf und Hugo von Hoffmansthal. Zurzeit lebt er in Berlin, wo er an der Freien Universität lehrt. Zuletzt erschien von ihm der Roman «Die Therapie der Erinnerungen» (2019).